Was ist Psychodrama?


Psychodrama wurde von dem Arzt und Psychotherapeuten Jakob L. Moreno ins Leben gerufen.Im damaligen Wien hat er seine therapeutische Methode nicht wie S.Freud im analysierenden Gespräch gesucht,sondern hat die Dynamik und die Spontanität der rollenspielenden Kinder gesehen, aufgegriffen und in sein Therapieverfahren umgesetzt.Zusätzlich flossen weitere Theatermethoden in seine Therapie-Arbeit mit ein.

Es entstand das Psychodrama, welches die Dynamik der augenblicklichen Energie und die Spontanität der aktuellen Impulse nutzt, um Bilder des Inneren wach und offensichtlich werden zu lassen.Genau diese Bilder werden - so emotional authentisch wie möglich - in Szene gesetzt.

In Szene setzen heißt:Der Teilnehmer (hier im Beispiel ein Mann), der psychodramatisch in sein Innenleben schauen möchte, hier Protagonist genannt, beschreibt als erstes verbal sein Thema.Dies kann eine Situation mit dem Kollegen oder Partner sein oder es kann eine berufliche Vision sein oder, oder …

Daraufhin wird die Szene mit Symbolen, Stühlen und Gegenständen eingerichtet. Der Protagonist nennt Personen, die in seinem Thema präsent sind, wählt für diese Personen aus dem Teilnehmendenkreis Mitspieler/innen aus undstellt diese Mitspielenden auf einen für ihn passenden Platz im eingerichteten Raum.

Nacheinander nimmt nun der Protagonist die Mitspieler-Positionen ein und versucht sich in sie einzufühlen. Während dieser Phase entstehen oft schon Gefühlslagen, die intensiver sind, als dies erwartet wurde.Dabei können Dialoge entstehen, vom Begleiter weitere zielgerichtete Fragen gestelltsowie Positionswechsel versucht werden.um von dieser anderen Ebene aus die von den Mitspielenden wiederholte Situation zu betrachten.

Nach der in Szene gesetzten Ist-Situation kann der Protagonist mithilfe verschiedener Methodenauf Möglichkeiten von Änderungen hingewiesen werden, um Neues auszuprobieren. Dieser meist intensive Prozess verläuft gewöhnlich zwischen 20 und 40 Minuten.

Während des gesamten Prozesses sorgt der Begleiter für den wohlwollenden und wertschätzenden Rahmen.Nach einem für den Protagonisten stimmigen Schlussbild werden die Mitspielenden aus ihren Rollen entlassenund der Protagonist wird in einer für ihn integrierenden Gesprächsmethodewieder in die aktuelle Gruppensituation einbezogen.

Grundsätzlich können die Protagonisten zu jeder Zeit bestimmen, wie tief sie in das Geschehen einsteigen möchten.Der Begleiter achtet darauf, dass von den anderen Mitspielendenkeine Bewertungen, keine Ratschläge und keine Interpretationen geäußert werden.

Außer dem beschriebenen Protagonistenspiel gibt es weitere psychodramatische Anwendungsformen.


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